Sterne-Restaurant mit bestem Alsterblick, bis zu 200 Quadratmeter große Suiten und ein Schwimmbad auf dem Dach: Am Donnerstag stellte Multi-Milliardär Klaus-Michael Kühne seine Pläne für das ehemalige „InterConti“-Hotel an der Fontenay (Rotherbaum) vor. Der 76-Jährige plant nicht nur das beste Hotel Hamburgs, sondern sogar ganz Deutschlands. Der Name: „The Fontenay“.
Schlagzeilen hatte Kühne zuletzt mit seiner Kritik an der HSV-Führung gemacht. Am Donnerstag Punkt 9 Uhr ließ der Hamburger Unternehmer im Konferenzsaal von Kühne & Nagel in der HafenCity die nächste Bombe platzen. Seine Hotel-Pläne sind spektakulär. Für mindestens 100 Millionen will Kühne ein Luxushotel bauen, wie es in Deutschland kein Zweites gibt.
Zunächst aber verteilte er einen Seitenhieb auf die Mitbewerber: „Wir haben zwar in Hamburg einige Spitzenhotels, aber die sind alle ein bisschen alt.“ Richtig gute Wellness-Bereiche hätten „Vier Jahreszeiten“ oder „Atlantic“ auch nicht. Kühne will mit einer konkurrenzlosen Wellness-Landschaft im siebten Stock des bis zu neunstöckigen Neubaus kontern. Ein Pool auf dem Dach soll über einen Innen- und Außenbereich verfügen. Der Alsterblick beim Schwimmen dürfte ein Traum sein. Den Blick genießen dann auch die Gäste eines Sterne-Restaurants. Es wird nur 40 exklusive Plätze und eine Terrasse haben. Im Erdgeschoss soll ein zweites Restaurant entstehen. Die Zimmergrößen der 130 Räume beginnen bei großzügigen 45 Quadratmetern. Die Preise dürften kaum unter 400 Euro beginnen.
Dazu kommen 20 bis zu 200 Quadratmeter große Suiten und 20 „Residenzen“ zur Badestraße hin. Sie sind für Langzeit-Bewohner gedacht. Betreiben will Kühne das Hotel selbst, mit Gert Prantner hilft ihm dabei ein ehemaliger „Jahreszeiten“-Chef. Die Projekt-Planung übernimmt das Hamburger Büro MPP, und entworfen hat den Bau der Hamburger Architekt Jan Störmer.
Der Zeitplan ist ambitioniert. Kühne macht Druck, sagte gestern: „Ich bin ein ungeduldiger Mensch.“ Der Abriss soll Anfang 2014 beginnen, im Juni 2016 soll Deutschlands bestes Hotel stehen. Kühne scherzte, er hoffe nicht, dass es Verzögerungen à la Elbphilharmonie gibt…
Genügend gutes Personal wird er sicher bekommen. Auch für die Angestellten sind exklusive Räume und Terrassen mit Alsterblick vorgesehen. Nur zufriedene Mitarbeiter könnten eine Service-Qualität gewährleisten, die dem Top-Haus angemessen sei.
Von Thomas Hirschbiegel
MORGENPOST, 27.09.2013