Haus der Wirtschaft: Die ersten Firmen ziehen im Oktober ein. Hamburger Unternehmensberatung kommt. Wegen des großen Interesses wird mit dem Zwillings-Gebäude begonnen.
Ahrensburgs Haus der Wirtschaft entwickelt sich prächtig. Der fünfstöckige, rot und orange-farben verkleidete Turm am Beimoorweg ist noch nicht mal ganz fertig, da wird der Bau des zweiten schon spruchreif, so groß ist die Nachfrage nach Büroflächen. Mit einer in Grün-tönen gehaltenen Fassade, ansonsten aber vollkommen identisch, soll er am Ostring direkt neben dem ersten entstehen. “Möglicherweise ist der Baubeginn noch in diesem Jahr”, sagt Matthias Gipp (46) von der für die Vermietung zuständigen Firma Team Situs.
Und auch um das Haus der Wirtschaft herum läuft offenbar alles bestens, wenngleich dort, im neuen Gewerbegebiet Beimoor-Süd, noch nicht viel zu sehen ist. “Im kommenden Jahr werden die ersten Baumaschinen anrücken”, sagt Norbert Leinius (57), Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS).
Geplant sei am Beimoorweg unter anderem ein Hotelneubau. Die Verhandlungen laufen allerdings noch, konkrete Namen nennt Leinius deshalb nicht. “Außerdem interessieren sich zahlreiche Dienstleister für Flächen”, sagt der WAS-Chef. Und Firmen, die er mit “rund ums Auto” charakterisiert.
Unterdessen laufen im Innern des Hauses der Wirtschaft die letzten Ausbauarbeiten, damit pünktlich zum 1. Oktober die ersten Mieter einziehen können. “Das Staffelgeschoss ganz oben und die Hälfte des dritten Stockwerks darunter, zusammen rund 600 Quadratmeter, gehen komplett an eine Unternehmensberatung aus der Hamburger City. Die haben gezielt nach einem Neubau mit repräsentativem Ambiente gesucht”, sagt Gipp. In die andere Hälfte des dritten Stocks zieht das Gründerzentrum der WAS, das zurzeit noch Büros der Basler AG nutzt.
Eine Etage darunter richten sich die Ahrensburger Geschäftsstelle der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lübeck, eine Niederlassung der WAS und eine Filiale der Investitionsbank ein. “Das ist eine enorme Bündelung von Dienstleitungen. Für Betriebe, die sich für Gewerbeflächen interessieren, bedeutet es kürzere Wege”, sagt WAS-Chef Leinius. Als weitere Interessenten für den zweiten Stock sind nach Mathhias Gipps Worten eine Firma aus dem sozialen Bereich und eine weitere, kleinere Unternehmensberatung im Gespräch. Das erste Obergeschoss ist zur Hälfte an eine Ahrensburger Baufirma vermietet. Die andere Hälfte entfällt auf zwei Konferenzräume, die allen Mietern zur Verfügung stehen. Fürs Erdgeschoss laufen konkrete Verhandlungen mit einer Zeitarbeitsfirma, die dort 400 Quadratmeter mieten möchte.
Auch für den zweiten Turm des Hauses der Wirtschaft kann Matthias Gipp bereits einiges aufzählen. “Eine Handelsfirma interessiert sich für 300 Quadratmeter, ein Technologie-unternehmen möchte 600 Quadratmeter haben, und eine Steuerberater-, Rechtsanwalts- und Notarsozietät ist für 200 Quadratmeter im Gespräch”, sagt der Immobilienkaufmann. Die Quadratmetermiete soll im zweiten Gebäude genau wie im ersten bei 9,80 Euro kalt liegen.
Fest steht schon, dass ins Erdgeschoss des grünen Turms ein Restaurant einzieht. “Da wollen wir etwas Attraktives haben, mit Mittagstisch und mit der Möglichkeit, auch draußen auf einer Terrasse zu sitzen”, sagt Matthias Gipp. Eine Adresse sowohl für die Mittagspause als auch für ein Geschäftsessen. “Zurzeit verhandeln wir mit zwei Italienern”, sagt der Team-Situs-Gesellschafter.
Von Alexander Sulanke Hamburger Abendblatt vom 17.08.2006