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Boltenhagen: Ohne die Marina läuft nichts

Ohne Marina keine Erschließungsstraße, und ohne sie keine Entwicklung in Boltenhagen, lautet die einfache Formel. Und es ist Eile geboten. Ab Ende des Monats gilt ein neues Baugesetz. Sollten die Bebauungspläne für die Marina bis dahin nicht beschlossen sein, müsste die Planung von vorn beginnen.

“Der 13. Juli ist für uns ein sehr wichtiger Tag”, sagte gestern Bürgermeisterin Christiane Meier. Am nächsten Donnerstag stimmen die Gemeindevertreter über die Abwägung und die Satzung des B-Planes für die Hafenrandbebauung ab. Meier ist überzeugt: “Sollte die Mehrheit nicht zustimmen, wird das Buch Marina endgültig zugeklappt, und das wäre für Boltenhagen eine Katastrophe.” Schließlich gehe es nicht nur um Yachthafen, Hotel und Freizeiteinrichtungen. Es gehe auch um den Bau des Fischereihafens und die so wichtige Erschließungsstraße von Eulenkrug nach Tarnewitz. “Das ist ein Paket, aus dem sich nicht ein Modul herausnehmen lässt”, erklärt Meier.

Mit diesem Paket habe die Gemeinde aber die Chance, einen touristischen Schwerpunkt zu setzen. Aus Schwerin gibt’s viel Unterstützung für das landesweit größte Bauvorhaben. “Gemeinden wie Zingst und Ahlbeck kämpfen um solche Einrichtungen, das Land hat sich jedoch für Tarnewitz entschieden, also für uns”, so die Bürgermeisterin.

Heinrich Krumme, Chef der Marina Boltenhagen GmbH, listet die Vorteile auf, die der Gemeinde durch die Marina erwachsen: Ein Ende der Sackgassensituation auf der Ostseeallee, Komplettierung der Infrastruktur für Trink- und Abwasser, 180 neue, langfristige Vollzeitarbeitsplätze. “Zusätzlich entstehen indirekt etwa noch mal 180 durch die Inanspruchnahme von Dienstleistungs- und Handwerksangeboten.” Und nicht zu vergessen die Einnahmen für die Gemeinde, durchschnittlich werden jährlich 316 000 Euro allein an Kurtaxe erwartet.

Nachteile sieht Krumme für die Gemeinde nicht, auch keine finanziellen. Für die Eigen- anteile der Gemeinde und den kommunalen Zwischenkredit bis zur Ausreichung der Fördermittel bürgen laut der Verträge die Investoren.

Sorgen der Boltenhagener, dass Baufahrzeuge die Ostseeallee belasten könnten, werden von Krumme ebenfalls zerstreut. “Nach dem Spatenstich beginnen wir mit dem Roden und dem Schreddern der Betonplatten.” Dazu müsse kein Lkw durch Boltenhagen fahren. Anschließend erfolge die seeseitige Erschließung, “und zwar vom Wasser aus”. Sobald es das Wetter 2007 zulasse, werde mit dem Bau der Erschließungsstraße begonnen – bei mildem Winter schon im Januar.

Lübecker Nachrichten vom 05.07.2006